Wolfram Friedel zeigt Markranstädter Postkartenansichten im Heimatmuseum

Markranstädt. Viele Grüße aus Markranstädt – die gab es um 1900 auf vielen Postkarten mit Motiven wie der Leipziger Straße oder dem Rathaus. Dass Abbildungen dieser nun den Weg ins Stadtzentrum, genauer in das Heimatmuseum in der Hordisstraße 1, finden, liegt auch am Markranstädter Wolfram Friedel. „Ich habe im letzten März für einen alten Klempnermeister Postkarten aus Markranstädt bei Ebay verkauft und mir dabei gedacht: Dann sind sie ja weg“, erzählt er. Aus einer Bierlaune heraus habe er die Motive dann eingescannt – jeweils acht Stück auf Din A3-Format.

postkarten-ausstellung-heimatmuseum-markranstaedt- phpkF8kX820100331185004Auf seine Bitte hin stellten auch die Sammler Sven Hödt, Rudi Heyder, Thomas Kirsch, Mathias Jahn und Thomas Westerburg ihre Schätze zur Verfügung. Um die 900 Stunden hat Friedel mit dem Bearbeiten der zuweilen gerissenen Karten mit Photoshop verbracht.

Die Ehrenamtlichen des Heimatsmuseums seien von der Idee einer Ausstellung begeistert gewesen, die Stadt habe diese nicht nur mit Geld für die Rahmen und den Druck unterstützt, erzählt Mitarbeiter Bernd-Christian Eckert. Claudia Lutz, Heike Helbig, Alexander Meißner und Michael Polz hätten tatkräftig mitangepackt. So können Besucher nun in den extra umgestalteten Räumen auf 32 Bögen alte Stadtansichten von 1908 bis zur Wende sehen, wobei der Schwerpunkt auf den älteren aus der Kaiserzeit liegt. Fußballer der Stadt wie Wolfram Löwe, Wolfgang Altmann oder Rainer Bergmann, Autos wie Eindrücke des Kinderfestes sind zu bestaunen. Auch der inzwischen verschwundene Krakauer Teich, der mit der Kirche, dem Rathaus und dem Wasserturm am Hirzelplatz zu den beliebtesten Motiven gehört, sind auf den seit 140 Jahren überhaupt erst existierenden Postkarten vertreten. Vereinzelt gibt es ebenso Exemplare aus den Ortsteilen und der Umgebung wie Kitzen oder Zwenkau. „Auf unsere Ortsteile will ich mich jetzt konzentrieren genau wie auf die Reklameschilder der alten Brauerei“, kündigt Friedel an und bittet weitere Sammler, ihm ihre Schätze zu leihen.

Noch bis zum 26. Juni sind die Stadtansichten jeweils samstags von 9.30 bis 11.30 Uhr im Alten Ratsgut zu sehen. „Am Ostersamstag ist geöffnet“, betont Eckert. Führungen gibt es nach telefonischer Anfrage unter 034205 208949.

Quelle: LVZ-Online / Bild-Quelle: André Kempner